Mitgliederversammlung BBV Treuhand mit Referat «Herausforderungen Fleischmarkt»

Auf dem Bild: Referent Heinrich Bucher, Direktor Proviande
Kundenzufriedenheit als oberstes Gebot
Pirmin Zürcher, Präsident der BBV Treuhand konnte im Hotel Krone in Gais am vergangenen Freitag gut 150 Personen, davon 64 stimmberechtigte Mitglieder, begrüssen. In seinem Jahresbericht war zu hören: «Das Berichtsjahr war für die Landwirtschaft sehr herausfordernd, es gab viele Niederschläge und wenig Sonnenstunden. Beim BBV Treuhand verlief das Jahr entsprechend den Erwartungen, wir konnten eine Zunahme von 53 Mitgliedern auf neu deren 1’278 verzeichnen. An den drei Standorten wurden 2’013 Buchhaltungen geführt. Wichtig ist, dass unsere Kunden die für den Abschluss nötigen Unterlagen fristgerecht einreichen.» Pirmin Zürcher konnte berichten, dass drei neue Mitarbeitende eingestellt wurden und dass das Unternehmen mit aktuell insgesamt 34 Mitarbeitenden an die Kapazitätsgrenzen stösst. «Wir ermöglichen deshalb auch Arbeit im Homeoffice und können uns damit als attraktiver Arbeitgeber positionieren.»
Von Geschäftsführer Thomas Alder war zu erfahren, dass der Betriebsertrag und die Aufwendungen bei gut drei Millionen Franken lagen und ein Gewinn von knapp 71’000 Franken erwirtschaftet wurde. Im Budget für das laufende Jahr wird ein Verlust in der Höhe von 29’000 Franken vorgesehen, weil die Nutzung der internen Software wesentlich höhere Kosten verursacht. «Mit einem Eigenkapital von 65 Prozent sind wir ein stabiles Unternehmen und auch im laufenden Jahr ist das Engagement aller Mitarbeitenden für die Zufriedenheit unserer Kundschaft das oberste Ziel.»
Langjährige Mitarbeitende geehrt
BBV Treuhand konnte auch dieses Jahr wieder treue Mitarbeitende ehren. Es sind dies Katrin Kessler, seit zehn Jahren in Salez; Peter Bühler, sei 20 Jahren in Flawil und Johann Huwiler, seit 25 Jahren ebenfalls in Flawil tätig. Letzterer erreicht demnächst das Pensionsalter, hat sich aber, wie Thomas Alder betonte, «bereit erklärt, im Teilpensum weiter zu arbeiten.»
Sozusagen mit einem lachenden und einem weinenden Auge wurde Hansruedi Thoma verabschiedet. Er ist seit Oktober 2007 ein wertvoller Mitarbeiter im Unternehmen BBV Treuhand «und für uns ein grosser Verlust, sowohl fachlich als auch menschlich, der nicht so leicht zu kompensieren sein wird,» so Thomas Alder. Mit der neuen Aufgabe als Geschäftsführer des St. Galler Bauernverband sei er für die Landwirtschaft aber ein Gewinn, waren sich Präsident und Geschäftsführer einig.
Hoher Standard für Konsumenten wichtig
In seinem Referat ging Heinrich Bucher, Direktor von Proviande auf die Herausforderungen der Fleischproduzenten, Verarbeiter und Vermarkter ein. Als eine der grossen Herausforderungen bezeichnete der die Sparmassnahmen des Bundes, betonte aber, dass der aktuell hohe Standard in der Landwirtschafts- und Ernährungspolitik, sowie die Nachhaltigkeit und das Tierwohl beibehalten werden muss.
Aufhorchen liessen folgende Zahlen: Obwohl Schlagzeilen wie «Fleischlos glücklich» immer wieder zu lesen sind, essen in der Schweiz 95 Prozent Fleisch, nur fünf Prozent ernähren sich vegetarisch oder vegan. Bevorzugt wird Schweinefleisch (19,17 Prozent), gefolgt von Geflügel (15,89 Prozent) und Rind- und Kalbfleisch (10,98 Prozent). Der durchschnittliche Konsum pro Kopf und Jahr liege bei 49.9 Kilo, «das entspricht,» gemäss Heinrich Bucher, «einem Fleischkonsum von 100 Gramm pro Tag und dies reicht nicht einmal für eine Olmabratwurst.»
Der Direktor von Proviande plädierte dafür, dass die Wertschöpfung möglichst im Land bleiben sollte. «Leider ist es, insbesondere bei Geflügel schwierig, die Menge auszuweiten, da neue Ställe kaum mehr gebaut werden können.» Aktuell wenig Chancen sieht Heinrich Bucher für pflanzliche Imitate, liegt doch deren Marktanteil heute bei rund drei Prozent. Auch dem Laborfleisch, das sind Produkte, welche aus tierischen Zellen gezogen werden, prognostiziert er keine grossen Marktanteile. Sein Fazit: «Schweizer Fleisch hat einen hohen Stellenwert für die gesunde Ernährung, deshalb bin ich für Verzicht auf jegliche Diskriminierung, jeder und jede soll sein Essen nach eigenem Gusto bestimmten dürfen.»
Text und Bild: Adi Lippuner
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